Legionellen sind Bakterien, die in Wassersystemen vorkommen können und bei Menschen schwere Krankheiten wie die Legionärskrankheit verursachen. Diese Krankheit ist eine Form der Lungenentzündung, die durch das Einatmen mikroskopisch kleiner Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten, ausgelöst wird. Aufgrund dieser potenziellen Gesundheitsrisiken ist es besonders wichtig, dass sowohl Vermieter als auch Mieter über die Notwendigkeit und Durchführung von Legionellenprüfungen informiert sind.
Was sind Legionellen?
Legionellen sind in natürlichen Gewässern vorkommende Bakterien, die in warmem Wasser (zwischen 25°C und 45°C) gedeihen. Sie können in hausinternen Wassersystemen wie Duschköpfen, Wasserhähnen, Warmwasserspeichern und Klimaanlagen zu finden sein, wenn das Wasser längere Zeit steht.
Rechtliche Grundlage
In Deutschland sind Vermieter durch die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) dazu verpflichtet, die Wasseranlagen in ihren Immobilien regelmäßig auf Legionellen zu überprüfen. Diese Prüfungen müssen alle drei Jahre von einem akkreditierten Labor durchgeführt werden. Sollten Legionellen in einer Konzentration von mehr als 100 KBE (koloniebildende Einheiten) pro 100 ml gefunden werden, ist der Vermieter verpflichtet, unverzüglich Maßnahmen zur Beseitigung des Problems einzuleiten.
Verantwortlichkeiten des Vermieters
Vermieter sind nicht nur für die regelmäßige Durchführung der Legionellenprüfungen verantwortlich, sondern müssen auch sicherstellen, dass:
- Alle relevanten Teile der Wasserversorgungsanlage regelmäßig gewartet und gereinigt werden.
- Mieter über die Ergebnisse der Legionellenprüfungen informiert werden.
- Sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko zu minimieren, falls hohe Legionellenkonzentrationen gefunden werden.
Rolle des Mieters
Mieter sollten:
- Ihre Vermieter informieren, wenn das Wasser in selten genutzten Leitungen steht oder wenn sie Veränderungen in der Wasserqualität bemerken.
- Die von den Vermietern bereitgestellten Informationen über Legionellen und die Ergebnisse der Wasseruntersuchungen zur Kenntnis nehmen.
- Tipps zur Minimierung des Legionellenrisikos befolgen, wie regelmäßiges Durchlaufenlassen von Wasser an selten genutzten Auslässen.
Präventionsmaßnahmen
- Regelmäßiges Spülen von wenig genutzten Wasserleitungen.
- Einstellen der Warmwassertemperatur auf mindestens 60°C, um das Wachstum von Legionellen zu verhindern.
- Reinigung und Desinfektion von Duschköpfen und Wasserhähnen.
Fazit
Die regelmäßige Durchführung von Legionellenprüfungen ist ein entscheidender Schritt zur Sicherstellung der Gesundheit der Mieter und zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Sowohl Vermieter als auch Mieter spielen eine wichtige Rolle in der Prävention und im Management von Legionellenrisiken. Durch die Zusammenarbeit können beide Parteien dazu beitragen, ein sicheres und gesundes Wohnumfeld zu schaffen.
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